Mittwoch, 29. Mai 2019

Sayadieh, libanesische Küche- Fisch mit Reis und Zwiebelsauce

Anlässlich eines Events in unserem Kochforum: "Kulinarische Reise um das Mittelmeer" wurde mir der Libanon zugeteilt.
Die Aufgabe besteht logischerweise darin , ein Signature Dish des Landes herauszufinden, nachzukochen,  und mit Bild und Rezept im Forum zu präsentieren.

Toll.... der Libanon? Ich hatte keinen Plan.
Nach einigem Googeln stieg meine Fastzination für die Libanesische Küche schon fast potentiell an.
Anscheinend hat sie die Kochweisen in nicht geringen Teilen der weiteren Länder im Mittelmeerraum stark beeinflusst.

Die Libanon Küche ist sehr prägnant. Sie arbeitet mir außergewöhnlichen Zutaten und starken Aromen, ist aber relativ Fettarm und gesund.
Sehr typisch ist die Verwewndung einer Sesampaste ( Tahina ) für Saucen, außerdem wird gerne Ghee oder Samnak anstelle von Butter oder Öl benutzt.  Hülsenfrüchte, Getreide, Gemüse  und Reis dominieren, soweit ich es bewerten darf, den Speiseplan, dazu gibt es etwas gegrilltes Lamm,, Fisch, oder Geflügel. Auch zahlreiche Vegetarische Gerichte und herzhafte Eintöpfe stehen auf dem Speiseplan.
Oft dabei sind weiße Saucen aus Tahina und / oder Yoghurt, die gerne mit Tomaten oder Gurke, und Kräutern verfeinert werden.

Für den Kochwettbewerb entschied ich mich für ein Fischgericht, das mich auf den ersten Blick hin sehr ansprach:
Sayadieh, ein Fischgericht mit Reis, gerösteten  Cashewkernen und einer aromatischen Zwiebelsauce.


Zutaten für etwa 4 Personen:

1500 g weißes Fischfilet, z.B. Seelachs, Kabeljau , Barsch , Heilbutt oder Dorade
1 EL Kreuzkümmel ( Cumin ), ganz
1 EL Kardamom
½  TL Zimt
1 TL Paprikapulver, mild
½ TL Chilipulver ( nach Bedarf mehr )
1 TL Curcuma
1 EL Currypulver
Olivenöl
Meersalz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle
1 große Gemüsezwiebel
4 Zehen Knoblauch,
1 Stück Ingwer , ebensoviel wie Knoblauch

Butter zum Braten ( im Original verwendet man Ghee, geklärte Butter )
700ml Brühe ( Hühner oder- Gemüsebrühe )
1 Schuss Sherry oder Weißwein
Eine Prise Zucker


3 Tassen Basmatireis

150g Cashew Kerne ( ich habe bereits Geröstete benutzt )
3 EL Blattpetersilie, gezupft
1 Chilischote fein geschnitten

Dazu: Tarator bi Tahina




Zubereitung:

Den Reis waschen und dann mit Wasser bedeckt 20 Minuten ziehen lassen. Wenn instant Reis verwendet wird ( Parboiled Reis ) entfällt dies natürlich

Den Kreuzkümmel, Kardamom, Zimt, mildes Paprikapulver, Curcuma Pulver in einer beschichteten Pfanne im Olivenöl  ( soviel dass der Pfannenboden gut bedeckt ist ) bei mittlerer Hitze vorsichtig anrösten, bis sie zu duften anfangen. Das Gewürzöl abkühlen lassen und etwa 4 EL davon aufbewahren. Im Restlichen Öl den Fisch marinieren, und mit etwas Salz und Pfeffer würzen. Den Fisch kühlstellen.




Knoblauch und Ingwer fein hacken oder Häckseln. Zwiebel fein würfeln.
In einem kleinen Topf und in einer Pfanne je die Hälfte von Zwiebeln, Knoblauch und Ingwer in Butter anbraten. In die Pfanne den Reis geben und mit 500 ml Brühe aufgießen. 20 minuten Dämpfen bis die Brühe aufgesogen und der Reis gar ist.








Die Zwiebel- Ingwer- Knoblauch Mischung im Topf mit etwas Zucker übertreuen, kurz karamellisieren lassen und mit 200ml Brühe, sowie einem Schuss Sherry oder Weißwein aufgießen. Den Rest des Gewürzöls dazugeben. Einkochen lassen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Man kann die Sauce auch zur Bindung noch vor dem Aufgießen der Brühe mit etwas Mehl überstäuben, dann wird sie etwas cremiger. Das dient auch zum Strecken falls man gerne mehr Sauce möchte. Dann einfach noch etwas mehr Flüssigkeit zugeben.



Cashewkerne in einer Pfanne trocken rösten und leicht salzen.


Die marinierten Fischfilets in Butter braten.


Zum Anrichten den Reis in der Mitte einer Platte zu einem Hügel formen, darauf den Fisch legen. Mit der Zwiebelsauce übergießen, Cashewkerne , Chiliringe und Petersilie darüber streuen. ( oder Chili getrennt beigeben) Tarator dazu reichen.


Tarator bi Tahina 


Zutaten:

4 EL Tahine (Sesampaste)
200g griechischer Joghurt
4 EL Zitronensaft
3 EL Wasser
1 TL Meersalz
2 TL Gemüsebrühe (  Pulver )
Etwas Pfeffer , frisch gemahlen
1 Knoblauchzehe, zerdrückt
1 EL Blattpetersilie, sehr fein gehackt
½  Gurke, ganz fein gewürfelt
2 EL Frühlingslauch, fein geschnitten

Zum Anrichten:
Schwarzkümmel, geröstet , optional
Minz Blättchen gehackt oder ganz


Zubereitung:

Alle Zutaten mit einer Gabel verschlagen bis eine homogene Creme entstanden ist.
Mit Zitronensaft und Salz abschmecken.
Mit Schwarzkümmel überstreuen und mit Minze dekorieren.



Guten Appetit bei diesem aromatischen und ungewöhnlichem Gericht!






P.S. übrigens, es ist mir sehr peinlich, aber die Flagge ist falsch!!!
Es ist die Flagge von Lybien.

Die Flagge des Libanon sieht so aus:



Sorry nochmal für diesen Fauxpas!

2 Kommentare:

  1. Exotisch, aber klingt lecker. Fisch geht immer. :-)
    Mir hat sich nur nicht ganz erschlossen was "Tarator" ist. Ich habe natürlich mal gegoogelt und herausgefunden dass es eine kalte Gurkensuppe mit Jogurt und Dill aus der Balkanküche ist. Kann ich mir als schmackhaften Dip zum Gericht vorstellen.

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  2. Hallo lieber Jabb! Danke für Deinen Kommentar!
    Die hier verwendete Tarator bi Tahin besteht, im Unterschied zu der von Dir ergoogelten normalen Tarator, aus Sesampaste ( Tahini ) als Grundlage. Ich habe etwas mehr Joghurt hinzugefügt als im Originalrezept angegeben da mir die fast pure Sesampaste als Dip zu fettig war.Sie passt tatsächlich sehr gut als kühlerne, erfrischende Komponente zu Fisch und Reis. Das Highlight , muß ich allerdings sagen, war bei diesem Gericht die Zwiebelsauce. Davon sollte man besser etwas mehr produzieren, denn sie harmonisiert alles perfekt und sorgt für die wunderbare Verbindung von allen Komponenten. Leider kommt der Fisch im Bild optisch nicht gut zur Geltung, aber er passte perfekt zum Reis und war sehr saftig und zart.ich muß wirklich sagen, ich hatte bisher jeine Ahnung von der libanesischen Küche.. aber dieses Rezept hat mich absolut überzeugt, und ich habe nun ein neues Türchen geöffnet für weitere kulinarische Expeditionen. das gefällt mir sehr gut. Weieder ein neues Erfahrungsfeld das ich meinem Repertoire hinzufügen kann, und in dem ich nun forschen kann.

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